„Deutsche Sprache – schwere Sprache!“
Unter der Überschrift „Was ist ein Gläubiger?“ habe ich, um mir Klarheit zu verschaffen, bei Wikipedia gelesen:“Ein….Gläubiger ist eine Person, die im Rahmen eines Schuldverhältnisses eine Leistungsforderung innehat. Im Regelfall ist damit eine Geldforderung gemeint „Gläubiger ist einer, dem etwas geschuldet wird. Das hat mich ziemlich verunsichert. Bei den Insolvenzproblemen von Galeria Karstadt Kaufhof wurde viel von solchen Leuten gesprochen, denen etwas geschuldet wird. Noch einmal also: Ein Gläubiger ist einer, dem etwas geschuldet wird. Aber was? Meistens geht es da um Geld.
Aber ich bin doch ein Gläubiger. Allerdings: Davon steht bei Wikipedia nichts. Mir schuldet zwar niemand Geld, aber ich bin doch ein Gläubiger, weil ich gläubig sind. Und hier schneiden sich tatsächlich zwei Begriffe, die zwar gleich klingen, aber sachlich völlig verschieden sind: Wer Glauben besitzt, ist ein Gläubiger. Wer von jemandem Geld erwartet, ist ein Gläubiger. Es ist höchst seltsam, dass hier der gleiche Begriff für völlig verschiedene Dinge gebraucht wird. Also: Ich bin kein Gläubiger, sondern ein Gläubiger; das verstehe, wer es verstehen kann. Solche Widersprüche gibt es in der deutschen Sprache öfter.
Aber noch komplizierter ist es in der hebräischen Sprache, weil das ursprüngliche Hebräisch nur Konsonanten, keine Vokale kennt. Wir haben vor vielen Jahren mit zahlreichen Jugendlichen im Kloster Lievelde in Holland ein sehr interessantes Wochenende gehalten;da ging; da ging es um den Brauch der hebräischen Sprache Ich habe die Jugendlichen in die Buchstaben-Welt des Hebräischen eingeführt, und habe sie gebeten, ihren eigenen Namen mal ohne Vokale zu schreiben. Das war eine lustige Sache: Mein Name lautet ohne Vokale „Lrch Zrkhln“. Ohne Erklärung käme wohl niemand auf die Idee, dass ich dieser „Lrch Zrkhln“ bin. Auch die andren vokallosen Namen weckten große Heiterkeit.
Die Jugendlichen konnten dann selbst vokallose Texte verfassen, zsp. das „Vtrnsr“. Versuchen Sie doch selbst mal, vokallos zu schreiben.
Ein interessantes Beispiel war auch das Wort „Mss“. Soll etwa die „Miss“ damit gemeint sein? Oder die „Messe“ oder die „Masse“ oder der Fußballgott „Messi“.
Eine interessante Übung!