Totenmonat
Der November ist derjenige von den zwölf Monaten des Jahres, der ganz besosnders dem Tod und den Toten gewidmet ist – und natürlich auch den Lebenden besondere Gedanken über ihren eigenen Tod nahelegt. Die vier besonderen Totentage im November sind
Allerseelen am 2. November (bes. für Katholiken)
Buß- und Bettag am 22. November (bes. für Evangelische)
Volkstrauertag am 19. November (für alle Bürger)
Totensonntag am 26. November (bes. für Evangelische)
Der Tod eines Menschen wird gewöhnlich in einer Todesanzeige in der örtlichen oder seltener in einer überörtlichen Tageszeitung bekannt gegeben. Und manche Lebenden erschrecken, dass manchmal in einer Zeitung mehrere Seiten mit Todesanzeigen gefüllt sind. Da stehen dann die wichtigsten Personaldaten des Verstorbenen, manchmal auch ein Symbol wie das Kreuz oder ein Foto aus der Lebenszeit des Toten, die Namen der Trauernden und manchmal auch noch am oberen Rand der Todesanzeige ein Spruch aus der Bibel oder von einem Dichtenden..
Solche Sprüche habe ich seit Jahren gesammelt und habe in meiner Kartei fast 300 solcher Sprüche gesammelt, zum Beispiel der Spruch auf der Todesanzeige einer bayrischen Ordensfrau: „Mei, es is net guat in de Kirch, aber der Herr Jesus und I, mir san guat miteinand.“. Ich brauch den Spruch ja wohl nicht ins Hochdeutsche zu übersetzen.
Oder ein etwas selbstkritischer, ironischer Spruch:in der Form eines Limericks ;
„Du siehst uns mit dunklen Gedanken:
um Dich, den eben noch Kranken.
Du fehlst uns sehr, mit jedem Tag mehr.
Uns bleibt, uns ums Erbe zu zanken.“
Oder von Friedrich Schiller:
„Dreifach ist der Schritt der Zeit: Zögernd kommt die Zukunft hergezogen. Pfeilschnell ist das Jetzt verflogen, Ewig still ist die Vergangenheit.“
Sehr bemerkenswert und nachdenkend führend ist ein kurzer Spruch des Philosophen Eli Wiesel „Der Tod soll nicht sein!“ Wiesel hat dieses Wort zornig, kummervoll, wie im Protest herausgerufen: Die Welt wäre vielleicht auch tatsächlich froher, freudiger; aber wie soll das gehen? Seit Beginn der Erde haben etwa 70 Milliarden Menschen gelebt. Wo wären die alle? Nein, Gott sich beim Tod etwas gedacht. Und das ist richtig so, wenn es auch oft schmerzlich ist.