Beobachtungen von Menschen

Gegenüber dem Hauseingang zu meiner Wohnung steht, einen Baum umschließend, eine runde Bank. Da sitze ich gern; denn es ist wirklich sehr interessant, die vielen Menschen ein wenig wahrzunehmen, denn die Ludgeristraße in Münster, an der ich wohne, ist eine der belebtesten Einkaufsstraßen in Deutschland, eine Fußgängerzone, die allerdings sehr oft von Radfahrern benutzt wird. Das ist meine erste Beobachtung auf dieser belebten Straße.

Ich habe noch nicht gezählt, wie viele Leute sich in einer Stunde auf dieser Straße bewegen, aber ich denke, es sind stündlich gegen 1000. Es sind viele ganz kleine Kinder dabei, die meist von ihren Vätern, selten von den Müttern im Kinderwagen geschoben werden, und einige machen erste Schritte, und andere laufen schon recht lebhaft über die Straße – und manchmal in eines der Kaufhäuser, wo der Vater sie dann wiederholen muss. Diese kleinen Kinder sind meistens sehr schick angezogen, haben eine schöne Frisur und haben oft im Mund einen Schnuller: ein niedlicher Anblick.

Die meisten Passanten sind mittleren oder jüngeren Alters, relativ wenige Senioren/innen meiner Generation, und diese haben öfters Rollatoren oder Gehhilfen. Die größte Gruppe sind die Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Diese haben oft einen Migrationshintergrund, wie man deutlich an der Haarfarbe – total schwarz! – , erkennen kann, aber auch am oft sehr hübschen Gesicht. Und neuerdings ist es offenbar besonders modern, wenn sie – jedenfalls die Jungs -Kraushaar tragen, das bis an die Augen reicht; die Mädchen haben fast alle lange , schwarze Haare, in Einzelfällen bis zum Gesäß. Auch die Kleidung ist meistens ganz schwarz. Und wenn die Leute neben mir auf der Bank sitzen, sprechen sie fast immer eine fremde Sprache. Ganz selten höre ich die deutsche Sprache. Neben orientalischen Sprachen ist polnisch und niederländisch oft zu hören.

Bei den Mädchen, nicht nur bei den Migrantinnen, ist die Kleidung auch sehr interessant: fast immer lange, oft sehr weite Hosen, oberhalb der Gürtellinie sehr wenig Stoff, und manchmal sind die Hosen so kurz, dass das Gesäß bereits sichtbar ist.

Die muslimischen Frauen tragen oft ihre spezielle Kleidung, die ihrer Religion entspricht, aber bei weitem nicht alle. Wenn sie ganz schwarz gekleidet sind, meine ich zunächst, es seien Nonnen.

Und dann muss ich unbedingt noch eine sehr nette Erfahrung schilden: Auf der sehr belebten Straße gibt es nicht nur viele Menschen, sondern auch kleine, niedliche Hunde, die zwar an der Leine geführt werden, aber bisweilen an der Leine ziehen, als ob sie auch in ein Geschäft wollten. Besonders gefragt sind Dackel und Pudel, manchmal erst wenige Wochen alt.

Kleine Kinder und kleine Hunde: Das ist das Schönste bei meinen Beobachtungen. Beobachtungen von Menschen