Schutzpatron der Fußballer

Während ich dies schreibe, steht das Europameisterschafts-Spiel Deutschlang gegen die Schweiz unmittelbar bevor. Wenn Sie dies lesen, wissen Sie, wie das Spiel ausgegangen ist; wer Fußball-Europameister geworden ist; wie die EM in den Medien bewertet wurde. Was wäre sinnvoller, als sich des Schutzpatrons der Fußballer zu erinnern, dessen Bild mir anlässlich der letzten Europa-Meisterschaft ein ehemaliger Schüler zugeschickt hatte: Es zeigt den heiligen Luigi Scrosoppi, einen italienischen Heiligen, dessen Denkmal im Jahr 2010 in Pörtschach am Wörthersee errichtet wurde.

Der heilige Aloisius „Luigi“ Scrosoppi, der auf dem Bild mit der rechten Hand segnet und mit der linken Hand einen Fußball trägt, wurde am 4. August 18o4 in Udine (Italien) geboren. Er lebte die meiste Zeit seines Lebens dort als Mönch des Franziskanerordens und starb dort am 3. April 1884. Er wurde im Jahr 2001, also etwas mehr als 100 Jahre später, heiliggesprochen. Ein harter Fußball-Fan sagte mir kürzlich, an diese Heiligsprechung könnte er sich gut erinnern; aus diesem Anlass hätten sie im Fanclub ihres Dorfes eine tolle Party gehabt – und vor der Party einen Gottesdienst.

Für eine Heiligsprechung braucht es ein Heilungswunder. Das geschah in der Nacht vom 9. auf den 10. Oktober 1996, als der total Aids-Kranke Peter Changu Shimita in Sambia, ein 24jähriger Seminarist, der völlig gelähmt war und kurz vor dem Tod stand, zu seinem Idol Luigi Scoroppi betete und von ihm träumte. Nach dieser Vision wachte er am nächsten Morgen gesund und geheilt auf, ein unabhängiges Ärzteteam hat das bestätigt.


Für viele bisweilen kleine Anliegen gibt es ja Schutzpatrone, deren Bilder und Statuen oft in Kirchen aufgestellt sind. Wenn jemand eine lange Reise macht, bittet er den heiligen Christophorus um seine Begleitung. Wenn einer etwas verloren hat, wendet sich an den heiligen Antonius, der deswegen mancherorts der „Klüngel-Tüns“ genannt wird. Wenn einer sehr „knapp bei Kasse“ ist, kann er sich an den heiligen Eligius, einen heiligen französischen Bischof wenden; ein Bild von ihm hängt übrigens in der Stiftskirche in Freckenhorst.

Mein Schutzpatron, der heilige Ulrich, der als erster Heiliger der Kirchengeschichte im Jahr 993 in Rom heiliggesprochen wurde, ist der Patron „gegen Mäuse und Ratten, gegen Fieber, Körperschwäche, Krankheit, Tollwut, Unheil und Widerwärtigkeiten,“ so steht es in seiner Biographie.

Zurück zum heiligen Luigi Scrosoppi. Er engagierte sich in seinem ziemlich langen Leben für behinderte und benachteiligte Jugendliche, er steht für Fleiß, Arbeit und Ausdauer. Es ist bekannt, dass er Menschen aus ganz unterschiedlichen Gesellschaftsschichten für den Glauben und für die Förderung der schwächsten Menschen gewonnen hat.

Ob er selbst Fußball gespielt hat, konnte ich nicht erfahren. Aber er hatte offensichtlich ein Herz für sportliche Menschen; das ist bewundernswert. Schutzpatron der Fußballer