Unterwegs zur Krippe

Früher habe ich mich ziemlich darüber geärgert, wenn z.B. an der Kasse des Supermarktes die Kassiererin schon Ende September „Frohe Weihnachten!“ wünschte, und dann habe ich gefragt, ob sie sich vielleicht um zwei Monate geirrt hätte. Ich fand es ziemlich blöd, dass die Weihnachtszeit, wohl aus kommerziellen Gründen, sinnlos vorgeschoben wurde und schon mitten im Sommer die ersten Weihnachtsbäume aufgestellt wurden.

Heute sehe ich das ein bisschen anders. Wieso hängt bzw. steht das Kreuz das ganze Jahr, weil das ganze Jahr hindurch des Todes und der Auferstehung Jesu gedacht wird. Und der Geburt des Gottessohnes, des wunderbaren Ereignisses der Menschwerdung Gottes, soll man nur an einem Tag im Dezember denken? Kurz nach Weihnachten werden die Krippen wieder in die Kartons gepackt. Schluss mit der Geburt Jesu. Seit einigen Jahren habe ich deshalb einige meiner wunderschönen Krippen das ganze Jahr im Wohnzimmer stehen.

Und: Sind denn die paar Leute, die damals nach Bethlehem kamen, die einzigen, die von der Geburt Jesu Kenntnis nahmen? Sonst keiner? Vor etwa 40 Jahren hat Frau Tenbrink in Bocholt für mich eine wunderschöne Krippe gebastelt, darauf sind nicht nur die „klassischen“ Weihnachtsgestalten, sondern auch Menschen unserer Zeit. Denn nicht nur vor 2 000 Jahren haben sich Menschen  auf den Weg zum Gottessohn Jesus gemacht, sondern genauso heute. Und zwei der zahlreichen „heutigen“ Weihnachtspilger, die auf meiner Krippe stehen, sind auf unserem Bild zu sehen: Mutter Teresa und Frère Roger Schutz: Heilige, die in ihrem Leben die Botschaft von der Menschwerdung Gottes verkündet haben.

Wenn Sie möchten, können Sie gern diese Krippe in den Wochen nach Weihnachten bei mir ansehen; denn ich denke: Auch Sie gehören zu den Menschen, die den Weg zur Krippe gehen, so wie Mutter Teresa und Frère Roger und viele andere.