Ulrichs-Jubiläum in Augsburg ist zu Ende
In Augsburg wurde gefeiert, und zwar das ganze vergangene Jahr. Das Jubiläumsjahr stand ganz im Zeichen des unvergesslichen Stadtpatrons, des heiligen Bischofs Ulrich. Und nicht nur die Stadt, sondern auch das Umland hat gefeiert. Bischof Ulrich ist bis heute ein sehr naher Volksbischof, und mein Namenspatron ist er obendrein. Ich bin heute noch meinen Eltern sehr dankbar, dass sie mir nicht irgendeinen Allerweltsnamen gegeben haben, sondern den Namen des großen Heiligen, dessen Grab, das ich öfters besuche, sich in der Augsburger Kirche St. Ulrich und St. Afra befindet. Ich möchte ganz nebenbei noch erwähnen, dass das Grab der Hl. Märtyrerin Afra direkt neben dem Ulrichsgrab befindet; meinen Namenstag feiere ich jedes Jahr am Festtag des hl. Ulrich, dem 4. Juli, und mein Geburtstag am Fest der heiligen Afra, dem 7. August; welch ein tolles Zusammentreffen.
Kurz zur Biographie: Bischof Ulrich, dessen Name Udalricus etwa „reich begütert“ bedeutet, wurde 890 in Dillingen geboren, hatte mehrere Geschwister und entstammte dem Adel.923 wurde er zum Bischof von Augsburg berufen und war sehr anerkannt, einerseits als engagierter Seelsorger, toller Prediger, selbstloser Caritas-Mensch für die Armen und Notleidenden, andererseits als „Politiker“; er wurde berühmt als Heerführer bei der Schlacht auf dem Lechfeld gegen die äußerst aggressiven Ungarn; das von ihm inspirierte Heer war 955 siegreich. Heute ist man sich nicht ganz einig, ob er tatsächlich, wie es viele Bilder zeigen, mit dem Schwert in der Hand und der Mitra auf dem Kopf auf einem Pferd saß und dem kaiserlichen Heer voran ritt. Auf jeden Fall war der Sieg auf dem Lechfeld maßgeblich sein Verdienst: Seelsorger und Politiker. Toll!
973 starb er, und dann kam noch eine Sensation: 993 wurde er als erster Heiliger vom Papst in Rom heiliggesprochen. Nicht Maria, nicht Petrus, nicht Paulus… waren die ersten offiziellen Heiligen, sondern Ulrich.
Das Bild habe ich vor Kurzem im Dom von Augsburg fotografiert, ein Detail vom barocken Ulrichsaltar. Engel und Diakone assistieren dem Bischof. Und was mir besonders gefällt: Da ist ein blutjunger, aber sehr entschlossen blickender Bischof. Sehen Sie sich das Gesicht einmal länger an: Da ist ein junger Heiliger, der wirklich zum Gebet anregt; vor diesem Bild meditiere ich gern; er ist mehr als nur mein Namenspatron.