Der Heilige Eligius.

Kennen Sie den Heiligen Eligius? Sein Bild hängt  in der Stiftskirche Freckenhorst, es hat mich seit meiner Kinderzeit begleitet; ich bin in Freckenhorst groß geworden. Kürzlich hat meine Schwester dieses Bild fotografiert; es zeigt den Heiligen mit der bemerkenswerten Inschrift: „Sankt Eligius, Bischof von Noyon, Patron der Leute, denen es an Geld fehlt“ – ich habe es etwas frei übersetzt. Wenn ich als kleiner Nachkriegsjunge fand, dass mein Taschengeld doch sehr mager war, habe ich mich an den heiligen  Eligius gewandt; manchmal hat er geholfen. Manchmal bitte ich ihn auch heute noch, freilich nicht so sehr für mich, sondern für arme, geldlose Menschen.

 

Seine Biographie ist interessant: Er wurde um 590 in Zentralfrankreich geboren. Er war Goldschmied und Münzmeister unter dem König, Wohltäter, Sklavenbefreier, königlicher Ratgeber, Gründer  von Kirchen und Klöstern. Als der König Dagobert I. starb, wurde er Priester; das war etwa 639, Eligius war also ein „Spätberufener“. Später wurde er Bischof von Noyon; er starb 660. Sein Fest ist am 1. Dezember.

 

Eigentlich könnte man das alles vergessen, es ist nicht so wichtig. Aber dass ein Bischof zum Patron der Leute wird, denen es an Geld fehlt, das finde ich schon sehr bemerkenswert. Gut, wir kennen Patrone gegen Krankheiten, gegen

Schmerzen  usw, Aber gegen Geldmangel?

 

Ich finde dieses Patrozinium des Eligius sehr lebensnah. An wen sollten wir uns wenden, wenn uns Geld fehlt? Wenn wir unsere Schulden nicht bezahlen können; wenn unser Konto überzogen ist; wenn wir uns nichts mehr leisten können: Eligius.

 

Natürlich geht das nicht automatisch, aber mit einem Stück Vertrauen zu einem Menschen, der das Leben auch in dunklen Stunden bewältigt hat. Dafür steht Eligius. Machen Sie es wie ich: Jeden Morgen nach dem Aufstehen ein kurzes fürbittendes  Gebet an Eligius! Dann wird es schon klappen!

Ulrich Zurkuhlen